Glück auf der Titanic? Allein, wer den Untergang des Luxusliners überlebt hat, durfte echt Halleluja schreien! Aber es gibt ein paar Spezialisten, die nicht einfach dem Tod ein Schnippchen geschlagen haben, sondern den Jackpot abräumten! Hier sind 7 Überlebenden der Titanic, die von Fortuna keinen Kuss, sondern einen Heiratsantrag erhielten.
Wann versank die Titanic?
Nach einer Eisbergkollision versank der Luxusliner Titanic in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 im Nordatlantik.
Wie viele Überlebende der Titanic gab es?
Überlebt haben das Unglück 712 Menschen, gestorben sind rund 1.495.
Inhaltsverzeichnis
Toggle1. Charles Joughin – der betrunkene Bäcker
Der Chefbäcker auf der Titanic war dem Alkohol etwas zu sehr zugetan – was ihm wahrscheinlich das Leben rettete. Als er die Kollision bemerkte, kümmerte er sich zuerst um die Versorgung der Rettungsboote mit Brotrationen und warf schließlich sogar unwillige Frauen und Kinder in die Boote, die den Notfall nicht ernst genug nahmen. Obwohl er Kapitän des Rettungsbootes 10 sein sollte, blieb er auf der Titanic, trank sich unter Deck jede Menge Mut an und warf dann rund fünfzig Liegestühle über die Reling, damit die Menschen sich daran festhalten konnten.
Auf Steuerbordseite klammerte er sich an die Sicherheitsreling, als das Schiff wie ein Pfeil mit dem Bug voran im Meer versank. Joughin fuhr mit der Titanic wie auf einem Aufzug hinab, ließ aber rechtzeitig los und geriet angeblich nicht einmal mit dem Kopf unter Wasser. Somit war er der letzte Überlebende, der die Titanic verließ – und das reichlich unsanft. Zwei Stunden paddelte er anschließend in der eisigen Flut und empfand wegen seines Alkoholpegels kaum Kälte.
Normalerweise verringert der Alkohol die Widerstandskraft bei tiefen Temperaturen, aber unter bestimmten Umständen verlängert er die Reaktionen des Körpers und zögert den Kälteschock hinaus. Genau das ist Joughin wohl passiert. Schließlich schaffte er es in ein Rettungsboot und ohne jegliche Erfrierungen auf die rettende Carpathia. Eigentlich irre das Ganze! Aber genau die Art Geschichte, die das Leben bei großen Katastrophen immer wieder schreibt.
2. Violet Jessop – die unsinkbare Stewardess
Die Stewardess überstand neben dem Untergang der Titanic zwei weitere Schiffsunglücke. Sie arbeitete für die Reederei White Star Line und befand sich nacheinander an Bord aller drei Schiffe der legendären Olympic-Klasse. Auf dem Titanic-Schwesternschiff Olympic krachte es mit ihr gemeinsam 1911: Der Luxusliner kollidierte mit dem britischen Kreuzer Hawke. Ein Riesenschreck – und ein enormer Schaden! Doch immerhin sind die Schiffe nicht gesunken.
Nur sieben Monate später kollidierte die Titanic mit dem legendären Eisberg. Jessop erhielt einen der raren Plätze im Rettungsboot und kam – reichlich mitgenommen aber insgesamt heile – in New York an. 1914 brach der Erste Weltkrieg auf und Violet Jessop diente dem Britischen Roten Kreuz an Bord der Britannic als Krankenschwester. Wahrscheinlich war es eine deutsche Seemine, die im Mittelmeer den Rumpf zerfetzte. Die Britannic versank und Jessop saß ausgerechnet in einem der beiden Rettungsboote, die in die rotierende Schiffschraube gerieten.
Im letzten Moment sprang die Jessop von Bord. Das Problem: Sie konnte nicht schwimmen! Ihr Kopf schlug hart gegen das Boot und beinahe wäre das ihr letzter Tag auf Erden gewesen. Die Menschen eines anderen Rettungsbootes zogen sie im letzten Moment an Bord. Erst Jahre später erfuhr sie, dass ihr Schädel beim Aufschlag gebrochen war. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon wieder wo beschäftigt? Bei der White Star Line! Ganz schön tough, diese Frau!
3. Madeleine Astor – Entscheidung für die Liebe
Süße 18 Jahre war sie, als sie den 47-Jährigen Besitzer des Waldorf-Astoria-Hotels in New York heiratete. Damals schon ein Skandal! Die Flitterwochen führten die beiden ausgerechnet auf die Titanic, was dem Mann den Tod und der jungen Frau ein Vermögen einbrachte. Während der Reise hatte Madeleine auch noch ihre Schwangerschaft festgestellt, was die Sache noch brisanter machte. Das Paar residierte in einer Luxussuite, John Jacob Astor IV ging mit seiner Frau zum Rettungsboot Nr. 4, doch der zweite Offizier Charles Lightoller ließ nur Madeleine an Bord. Astor warf ihr noch seine Handschuhe zu und zündete sich eine Zigarette an, danach sahen sie sich nie wieder.
Während Madeleine mit ihrem ungeborenen Baby wenige Stunden später auf der rettenden Carparthia ankam, barg ein Suchkommando die Leiche ihres Mannes zehn Tage später aus dem Meer. Vorher hatte J.J. Astor seiner Frau die Erträge aus einem 5 Millionen Dollar schweren Treuhandfonds für seinen Todesfall vermacht. Der Anspruch sollte bei Wiederheirat verfallen. 1916 traf die immer noch blutjunge Madeleine ihren Jugendfreund William Karl Dick wieder, wählte die Liebe und verlor das Geld. Allerdings war dieser Mann auch nicht gerade arm, nur eben deutlich jünger. Eine leicht märchenhafte Schicksalswendung.
4. Joseph Bruce Ismay – der Direktor im Rettungsboot
Er war Direktor der Reederei White Star Line, zu der auch die Titanic gehörte. Joseph Bruce Ismay feuerte höchstwahrscheinlich den Kapitän der Titanic an, mit überhöhter Geschwindigkeit zu fahren. Als es dann krachte, geriet er irgendwie in eines der letzten Rettungsboote und kam davon – was ihn zeitlebens den Ruf kostete. Im Untersuchungsbericht des Board of Trade stand jedoch zu lesen: „In dem Rettungsboot war noch Platz und so sprang er hinein. Wäre er nicht hineingesprungen hätte er nur ein weiteres Leben – namentlich sein eigenes – auf die Liste der Opfer gesetzt.“ Darum lässt sich darüber streiten, ob der Mann einfach nur feige war oder Glück gehabt hat. Oder eine Mischung aus beidem.
Auf der Carpathia, das Schiff, das die Überlebenden aus dem Meer rettete, setzte Ismay sofort ein Telegramm an das Büro der White Star Line in New York ab. Danach ging er vom Schock in die Knie. Der Schiffsarzt setzte den Mann unter Opiate, doch das führte nur dazu, dass der Patient stundenlang zitternd ins Leere starrte. Manchmal ist Glück eine zweifelhafte Sache.
5. Drei kleine Hunde – wenn Tierliebe siegt
Drei kleine Hunde überlebten den Untergang der Titanic, obwohl Tiere in den Rettungsbooten streng verboten waren. Doch ihre Besitzer ließen sie einfach nicht los! Während große Hunde die Fahrt über in den Zwingern bleiben mussten, durften die Winzlinge mit ihren Herrchen und Frauchen in die Kabinen. So kamen nur die Kleinen mit dem Leben davon – und davon leider auch nicht alle.
Lady, der Pomeranian-Zwergspitz, gehörte einer Passagierin namens Margaret Hays. Sie wickelte ihren Vierbeiner in eine Decke und packte ihn erst wieder aus, als das Rettungsboot auf dem Meer schwamm.
Myra Harper hielt ihren Pekinesen Sun Yat-Sen fest im Arm, als es ins Rettungsboot ging. Niemand wagte es, ihn ihr wegzunehmen. Und noch ein weiterer Pomeranian tauchte heil auf der rettenden Carpathia auf. Er gehörte Elizabeth Rothschild. Die Dame hatte Berichten nach partout nicht von ihrem Tier lassen wollen, als man ihr die Mitnahme verbieten wollte. So durften drei kleine Fellnasen den Sonnenaufgang nach einer eiskalten Nacht erleben.
6. Charles Lightoller – mehrmals fast gestorben
Auf der Jungfernfahrt der Titanic war er der Zweite Offizier – und kam gerade so mit dem Leben davon. Anders als der Direktor der White Star Line fiel er nicht in ein Rettungsboot, sondern evakuierte ausschließlich Frauen und Kinder in die Boote. Wenn sich Männer dazu drängten, zwang Charles Lightoller sie mit vorgehaltener Pistole zurück auf die Titanic. Was die Unglücklichen nicht wussten: Seine Waffe war nicht geladen. Selbst blieb er natürlich ebenfalls an Bord – obwohl der Chefoffizier ihn als Kapitän eines Rettungsbootes einsetzen wollte. Kurz bevor das Schiff im Eismeer versank, löste Lightoller das noch vertäute Faltboot B und sprang ins Wasser. Der Sog drückte ihn gegen einen Ventilatorschacht, beinahe riss ihn die Titanic in die Tiefe, doch eine Druckwelle aus dem Schiffsinneren presste ihn wieder los – und der Offizier tauchte auf.
Verzweifelt klammerte er sich an das Faltboot, das umgedreht im kalten Nordatlantik trieb, als ein gewaltiger Schornstein der Titanic knapp neben ihm aufs Wasser schlug. Schon wieder eine Druckwelle, die diesmal das Boot wegstieß und den Mann endlich aus der Gefahrenzone brachte.
Jahre später, als über 400.000 Soldaten von den Nazis eingekesselt am Strand von Dünkirchen standen, setzte sich Charles Lightoller in seine private Yacht und evakuierte so viele Männer, wie er konnte, ins sichere Großbritannien. So brachte sein eigenes Glück noch vielen anderen die Rettung.
7. Millvina Dean – als Baby gerettet, als letzte gestorben
- Millvina Dean – als Baby gerettet, als letzte gestorben
Als letzte Überlebende der Titanic starb Millvina Dean am 31. Mai 2009, im seligen im Alter von 97 Jahren – exakt 98 Jahre nach dem Stapellauf des Unglücksschiffes. Zufall?
Als sie gerade 10 Wochen alt war, trugen ihre Eltern sie und ihren Bruder an Bord des Luxusliners, in Erwartung eines neuen Lebens. Sie hatten ihre Schankwirtschaft in London verkauft und wollten sich in Kansas, USA, ansiedeln. Leider kam der Vater dort nie an, sondern blieb im kalten Nordatlantik.
Erst als sie über 80 Jahr alt war, wurde Millvina zum Titanic Star. Fernseh- und Radioreporter baten sie zum Interview – zu Ausstellungen und Kongressen lud man sie ein. 2006 musste sie wegen eines Hüftbruchs in Pflegeheim. Um die Kosten zu stemmen, versteigerte die alte Dame ihre Erinnerungsstücke: ein Koffer voller Kleidung, verschiedene Drucke, ein Entschädigungsbrief der White Star Line. Dann hörten die Macher des Titanic-Films aus dem Jahr 1997 von ihrem Schicksal und spendeten ihr rund 30.000 Euro. So hatte sie immerhin noch einen friedlichen Lebensabend, dank James Cameron, Kate Winslet und Leonardo DiCaprio. In einer Zeit, als die Titanic lange schon Legende war.
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Worum geht es bei „Herz und Hände“?
Ein kurzer Blick auf die Handlung dieses Romans mit historischem Hintergrund:
HERZ und HÄNDE
Eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert
Mit einem rebellischen Arzt und seinem viel zu schönen Bruder.
Als Störenfried im Gefängnis.
Als Saboteur in der französischen Armee.
Und mit Heimweh in Algerien.
Sein Ziel: Zurück zu Frau und Kindern. Doch dafür muss er tricksen, täuschen und sich selbst verraten.


