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Historischer Roman: Authentische Reise in die Vergangenheit?

Historischer Roman: Authentische Reise in die Vergangenheit?

Wie "historisch" kann ein Roman sein?

Wie “authentisch” kann ein historischer Roman sein? Gesetzt den Fall, wir haben einen studierten Historiker als Autor vor uns, der mit den politischen Gegebenheiten und dem Alltag der damaligen Zeit vertraut ist: Würde er uns das perfekte, lebendige Bild einer vergangenen Epoche vermitteln?

Erst einmal braucht er zusätzlich zu seinem umfangreichen Wissen die Kraft der Fantasie. Sonst ergäbe sich keine spannende und / oder humorvolle Geschichte, die Menschen berührt. Dann müsste er zwischendurch bestimmt noch das eine oder andere Detail nachschlagen, weil sich kein einzelner Mensch auf allen Gebieten der Historie auskennt. Und manches Mal käme er wohl zu der Erkenntnis, dass es eben noch keine genaue Erkenntnis zu diesem oder jenem Thema gibt.

Und dann wäre da noch die Herausforderung, zu denken, wie Menschen früher dachten. Sich in Personen hineinzuversetzen, die bereits vor 150, 300 oder 500 Jahren verstorben sind. Was hat das Leben dieser Männer und Frauen geprägt? Welche Wege nahmen ihre Gedanken? Ich sage es hier ganz frank und frei: Das weiß ich nicht einmal von meinen Eltern, meinen Nachbarn und auch nicht von meinen Kindern. Uns in andere Menschen hineinzuversetzen, das ist immer ein gewagtes Gedankenexperiment mit ungewissem Ausgang. Ganz zu schweigen davon, wenn es sich um (fiktive) historische Personen handelt.

Im Grunde haben wir es trotz aller historischer Genauigkeit immer auch mit Spekulation und Fantasie zu tun. Kein historischer Roman kommt ohne das aus, so meine gewagte Behauptung.

Bild oben: blende12 auf Pixabay

Viele alte Landkarten

Diskrepanz zwischen Autor und Werk

Ich schreibe an einem Roman, der in den 1860er Jahren in Frankreich und Afrika spielt. Der Hauptcharakter ist Chirurg und wird von der französischen Armee rekrutiert. Das geschieht aus einer Zwangslage heraus.

Ich selbst lebe mittlerweile im 21. Jahrhundert (kaum zu glauben!). Ich bin Mutter, Schriftstellerin und Diplom-Restauratorin. Was ich mitbringe, das sind Wissensdurst, rudimentäre historische Kenntnisse, Erfahrungen in gründlicher Recherche und ein Berg Fantasie.

Medizinerin bin ich nicht, kein Soldat auch keine Historikerin. Ich weiß schon jetzt, ich werde als Autorin in diesem Projekt Fehler machen, die mir vielleicht der eine oder andere Fachmann anschließend unter die Nase reibt. Trotzdem habe ich den Willen, das hier durchzuziehen, einen hochwertigen historischen Roman zu schreiben, der Leser mitreißt und in eine andere Zeit entführt.

Mit geht es wie bei jedem anderen Roman in erster Linie darum, eine Geschichte zu erzählen, von mir aus auch ein kleines Kunstwerk zu erschaffen. Mit Hilfe von jeder Menge Fachliteratur und der Hoffnung auf Absolution von meinen Lesern, wenn stellenweise doch die Fantasie überwiegt.

Meine Wegweiser in eine andere Zeit

Meine Wegweiser ins 19. Jahrhundert und in fremde Köpfe, das sind die Bücher, die ich mir für dieses Projekt an Land gezogen haben. Der Rest kommt aus mir selbst. Ein unverfälschtes geschichtliches Zeugnis sieht garantiert anders aus. Ich gabe mein Bestes und hoffe, dass dieses Abenteuer für mich – und für euch – gelingt. Einfach deshalb, weil es Freude macht.

Bild oben: Pexels auf Pixabay

Landkarte von Kompass, Schlüssel und Münzen darauf

Bild oben: Ghinzo auf Pixabay

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