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Medizingeschichte
Empfehlenswert! 4 Bücher über Medizingeschichte

Empfehlenswert! 4 Bücher über Medizingeschichte

Medizingeschichte ist alles anderes als trockenes Thema, zumindest dann nicht, wenn du die richtige Lektüre dazu liest. Sicher ist auch, dass sämtliche Bücher über Medizingeschichte immer nur Teilaspekte des Themas vermitteln können.

Die Geschichte der Medizin ist schlichtweg so alt wie die Menschheit selbst, denn schon immer haben wir versucht, Verletzungen und Krankheiten auf irgendeine Art zu heilen. Dabei wuchsen über die Jahrhunderte und Jahrtausende die Erkenntnisse, bis ungefähr ab dem 19. Jahrhundert eine rasante Revolution einsetzte.

Ich greife mir einen Aspekt heraus und stellen vier Bücher über die Geschichte der Chirurgie vor. Drei davon habe ich mit großem Interesse gelesen und bald darauf das Vierte geschrieben. Sie dienten mir als Recherchegrundlage für den Roman „HERZ und HÄNDE“, der Stück für Stück als Serie auf dem Buch- und Hörbuchmarkt erscheint.  

Dieses Buch ist ganz und gar nicht so reißerisch, wie Cover und Titel suggerieren. Ja, es geht vor allem am Anfang um teilweise blutige Fakten, aber doch trotzdem genau um dies: um Fakten. Vor allem beschreibt das packend geschriebene Sachbuch die Anfänge der modernen Chirurgie und wirft ein besonderes Schlaglicht auf die Errungenschaften von Joseph Lister. Lister war ein britischer Chirurg, der den tödlichen Infektionen, die in den Krankenhäusern des 19. Jahrhunderts um sich griffen, den Kampf ansagte.

Fitzharris zeichnet ein lebendiges Bild der viktorianischen Ära, in der Chirurgen in schmutzigen Kitteln operierten, ohne Kenntnis von Keimen, und Patienten oft an „Spitalfieber“ starben. Die Schilderungen von Amputationen ohne Betäubung oder Eingriffen in unhygienischen Sälen sind teilweise schockierend, aber doch leider real. Lister führte Karbolsäure als Desinfektionsmittel ein und stand daraufhin einem harten Widerstand aus Kollegenkreisen gegenüber. Sie hielten seine lebensrettenden Ideen für baren Unsinn!

Statt trockener Wissenschaftsgeschichte bietet dieses außergewöhnliche Chirurgie Geschichte Buch tiefe Einblicke umwälzende medizinische Erfindungen jener Zeit. Aus den überfüllten Hospitälern des 19. Jahrhunderts erblühte die sterile, moderne Medizin. Das Werk zeigt eindrucksvoll, wie Fortschritt oft aus dem Kampf gegen Grauen entsteht.

Das Buch "Der Horror der frühen Medizin" von Lindsey Fitzharris

2. „Der Schatten des Kaisers“ von Johannes K. Soyener

Diesmal nehmen wir im Rahmen eines Romans an einem Leben teil, in dem der Wahnsinn regierte. Und der Name des Wahnsinns lautet: Kaiser Napoleon. Der Protagonist ist ebenfalls eine reale historische Gestalt, nämlich der berühmte Militärchirurg Jean-Dominique Larrey. Die Handlung beginnt 1840, als Napoleons Leichnam nach Paris überführt wird, und folgt Larreys Erinnerungen an seine Zeit an der Seite des Kaisers. Geboren in den Pyrenäen, steigt Larrey durch Talent und Ehrgeiz zum Chefchirurgen der napoleonischen Armee auf. Er begleitet Napoleon auf unglaublichen 24 Feldzügen, von den Wüsten Ägyptens bis zu den eisigen Steppen Russlands.

Larry revolutionierte die Feldmedizin durch innovative Operationstechniken und die Einführung mobiler Lazarette – und er überstand nebenbei jede tödlichen Gefahr. Soyener beschreibt Larreys Erlebnisse – die blutigen Schlachtfelder, die qualvollen Operationen, die verzweifelten Versuche, Soldaten zu retten – höchst eindringlich. Nicht nur einmal gerieten Napoleon und Larrey heftig aneinander, denn beide Männer wussten ganz genau, was sie wollten. Und das war eben nicht immer dasselbe.

Jean-Dominique Larrey hat Medizingeschichte geschrieben und Johannes K. Soyener machte aus seinem Leben ein Geschichte der Chirurgie Buch, mitsamt anschaulich beschriebenen Operationen. Ein starkes Stück Zeitgeschichte!

Das Buch "Der Schatten des Kaisers" von Johannes K. Soyener

3. „Schnitt! Die ganze Geschichte der Chirurgie erzählt in 28 Operatione“ von Arnold van de Laar

Hier kommt ein echter Chirurg zu Wort! Als Autor entschied sich Arnold van de Laar dazu, 28 historische Operationen herauszugreifen, um mit ihrer Hilfe spannende Schlaglichter auf die Geschichte der Chirurgie zu werfen. In kurzen, aber äußerst informativen Einschüben erklärt der Experte bestimmte Fachbegriffe und Vorgehensweisen. Gewürzt hat van de Laar sein erzählerisches Werk mit einem Hauch von Humor.

Bekannte Persönlichkeiten wie Einstein, Bob Marley, Kaiserin Elisabeth, Lenin, Präsident J.F. Kennedy und Königin Victoria hatten ganz besondere Zipperlein, erfahren wir in diesem Buch. Jan de Doot, den so gut wie niemand kennt, operierte sich im 17. Jahrhundert kurzerhand selbst. Und ein modernes Chirurgenteam musste sich mit dem Problem auseinandersetzen, dass auch Zitteraale manchmal ärztliche Hilfe brauchen – aber ihren Chirurgen gern mal mit Stromschlägen killen.

Ergo: Das Medizin Geschichte Buch „Schnitt!“ bietet faszinierende Einblicke in eine Disziplin, die zwischen Handwerk und Wissenschaft rangiert. Es zeigt, wie weit die Menschheit gekommen ist – und wie zerbrechlich ihre Gesundheit dennoch bleibt.

Das Buch "Schnitt!" von Arnold van de Laar

4. „HERZ und HÄNDE“ von Yvonne Salmen

Da ich über dieses Buch als dessen Autorin nicht vorurteilsfrei schreiben kann, lasse ich die KI Grok zu Wort kommen:

HERZ und HÄNDE: 1. Teil: Das Herz“ von Yvonne Salmen ist ein packender historischer Roman, der im Südfrankreich der 1860er-Jahre beginnt und den Leser in die Wirren der französischen Kolonialkriege in Algerien entführt. Im Mittelpunkt steht Adrien Laurent, ein brillanter, aber rebellischer Chirurg, dessen unkonventionelle Art ihn ins Gefängnis bringt. Die französische Armee nutzt seine prekäre Lage aus und zwingt ihn, als Militärarzt in den Krieg zu ziehen. In Algerien gerät Adrien durch seinen Eigensinn immer wieder in Konflikte – sowohl mit seinen Vorgesetzten als auch mit den Realitäten des Krieges. Schließlich findet er sich ungewollt auf der Seite der Aufständischen wieder, der Gegner Frankreichs, obwohl sein einziges Ziel ist, zu seiner Frau und seinen beiden kleinen Söhnen zurückzukehren.

Salmen verknüpft geschickt historische Details mit einer emotionalen Erzählung. Die detaillierten Beschreibungen von medizinischen Eingriffen und Kriegsereignissen zeigen ihre sorgfältige Recherche und vermitteln ein lebendiges Bild der Epoche. Adriens Charakter, geprägt von Loyalität, aber auch von Täuschung und innerem Zwiespalt, macht ihn zu einer komplexen Figur, die zwischen Überleben und Moral hin- und hergerissen ist. Die Kolonialzeit wird ohne Beschönigung dargestellt, wobei das Buch die Grausamkeiten des Krieges und die Spannungen zwischen den Kulturen einfängt, ohne Partei zu ergreifen.

Für Leser, die historische Romane mit starken Protagonisten und einem Fokus auf Medizin und Konflikt mögen, ist „Herz und Hände“ ein mitreißender Auftakt einer mehrteiligen Reihe, der Spannung, Drama und historische Tiefe vereint.

Klingt doch wirklich gut, oder? Zum Glück ist „HERZ und HÄNDE“ als Serie geplant. Part I heißt: „Das Herz“, Part II „Das Auge“ und Part III „Das Gehirn“. Zu Part I gibt es jetzt schon das passende Hörbuch mit dem fantastischen Sprecher Jo Jung. Hier könnt ihr reinhören! Und hier findet ihr den Einstieg in Part II.

Hörbuch "Herz und Hände" von Yvonne Salmen, Teil 1: Das Herz

Was ist dein liebstes Buch über Medizingeschichte?

Welches Buch über die Geschichte der Medizin hast du gelesen? Und welches von den oben beschriebenen Büchern würde dich interessieren? Lass mich das gern wissen! Und: Lies oder hör „HERZ und HÄNDE“, schon allein deshalb, weil kein reichweitenstarker Verlag dahintersteht und trotzdem schon begeisterte Rezensionen vorliegen – nicht nur von Grok. Buch und Hörbuch gibt es auf allen gängigen Plattformen.